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Was macht das Spurenlesen so interessant?

  • Autorenbild: Jens Niese
    Jens Niese
  • 6. Okt.
  • 3 Min. Lesezeit
Hundespur

Teil 1


Was macht das Spurenlesen so vielfältig und interessant?


Als ich mit der Wildnispädagogikausbildung anfing, wurde mir sehr schnell klar, wo ich meine Schwerpunkte legen werde.


Warum kein Allrounder und sich spezialisieren?


Ich war dieses Jahr am Tag der offenen Tür der Kojote Akademie in Buchenbach, bei Freiburg. Hier trafen sich u.a. einige der Wildnispädagogen, welche bei Ralf Greiner, einem Urgestein der Wildnispädagogik, ihre Ausbildung gemacht oder Kurse an seiner Akademie besucht haben.


Schnell habe ich gemerkt, dass jeder sich in eine bestimmte Richtung entwickelt und so seine Schwerpunkte gelegt hat.


Es gab vom Trommelseminar, über Kerzenziehen, Kräuterbutter herstellen, Schnitzwerkstatt, bis hin zur Herstellung von Wolle alles was ein Wildnisherz begehrt. Jeder für sich einen eigenen Schwerpunkt und trotzdem alle vereint mit der Natur.


Meiner liegt klar im Bereich des Spurenlesens.


Darum richte ich auch Kindergeburtstage aus, in denen "Wildtiere vor der Haustüre" & Spurenlesen einen Hauptteil ausmachen.


Zum Einstieg in die Kindergeburtstage frage ich die Kids immer: "Welche WILDTIERE in Deutschland kennt ihr denn? Egal ob im Wasser, an Land oder in der Luft."


Dann teilen sich die Kids in Gruppen auf, haben ca. 10-15 min Zeit und präsentieren dann ihre Ergebnisse.


Was soll ich sagen... Die Spanne reicht von 29 Wildtieren, bis hin zu knapp 90 Arten.


Wir haben in Deutschland 48.000 Tierarten. Davon sind 104 Säugetierarten und 328 Vögel. Mit 33.000 machen die Insekten einen riesigen Anteil daran aus. Aber die klammern wir mal absichtlich aus. Denn sonst schreiben die Kids Fliege, Hummel, Nackt- und Weinbergschnecke, Floh oder Ameise auf und diese zählen für mich jetzt nicht unbedingt zu den typischen Wildtierarten bei denen ein Spurenleser die Spuren verfolgt.


Nun kommen wir nochmal zu den Kindern und ihren Ergebnissen. 29 Wildtierarten bei der o.g. Zahl ist jetzt nicht gerade viel und da bin ich oft schon großzügig und lasse so manches "Wildtier" durchgehen, dass eigentlich eher eine domestizierte, also Haustierart ist.


Genau hier begeben wir uns aber schon in die interessante Welt des Spurenlesens.


Denn wie Ralf von der Kojote Akademie es sagt, um Spurenlesen zu können, sollte man die Tierarten deren Spuren man liest, auch ein wenig kennen. Sei es ihren Lebensraum, ihre Gewohnheiten und ganz besonders welche Spuren diese auf dem Boden hinterlassen. Im Kurs "Spurenlesen" kommen auch die Routinen eines Fährtenlesers vor und da gehört es u.a. auch dazu, sich ständig neues Wissen über die Wildtiere anzueignen deren Spuren man lesen möchte.


Ich persönlich kombiniere dies seit einiger Zeit mit meiner Wetterdokumentation und trage in regelmäßigen Abständen zu den verschiedensten Wildtierarten Infos zusammen und in mein kleines aber feines Wetterbüchlein ein. So kann ich 2 Routinen mit einer Klappe schlagen: Die Wetterdoku & Wildtierkunde.



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Man merkt jetzt schon, dass alleine die Wildtierkunde ein unfassbar großer Bereich des Spurenlesens ist und wir sind erst beim Einstieg ins selbige angelangt.


Wobei jeder Spurenleser sich schon auf die Arten spezialisiert, welche auch dort ihren Lebensraum haben, wo dieser regelmäßig Spurenlesen geht.


Sei es Wildschweine, Rehe, Rotfuchs oder Dachse.


Von allen Tierarten die Paarungszeiten, Anzahl ihrer Jungen, Lebensweise und und und zu kennen, wäre zwar super, ist aber in der Realität fast nicht umsetzbar.


Bei meinen Kindergeburtstagen beschränke ich mich deshalb auf ein paar Arten, die es auch hier in der Region gibt. Sei es Eichhörnchen, Dachse oder Kaninchen.


Die Wildtierkunde ist, finde ich, für Kids dann der ideale Einstieg in die tiefere Materie des Spurenlesens.


Denn um herauszubekommen von welchem Tier die Spur vor mir gerade ist, hilft schonmal sehr, wenn man die Unterordnung/Familie weiß, der die Tierart angehört.


So unterscheidet man beim Spurenlesen folgende Tierarten, mit ihren jeweiligen arttypischen Merkmalen, voneinander:


  • Hundeartige

  • Katzenartige

  • Hasenartige

  • Insektenfresser

  • Paarhufer

  • Nagetiere

  • Marderartige

  • Bärenartige


Dass hört sich zu Anfangs sehr komplex an.


Um so mehr man sich aber mit den arttypischen Merkmalen beschäftigt, desto einfacher fällt einem die Zuordnung der Tierspuren.


So hat jede der o.a. Tierarten seine eigene Fuß-/Zehenformel mit der man die anderen Arten schonmal ausschließen kann und so den Kreis der Verdächtigen um eine beträchtliche Anzahl verringern kann.


Je nach Alter tauchen die Kids an den Wilden Kindergeburtstagen mit dem o.g. Wissen schon ein gutes Stück in die Welt der Wildtiere ein.


Neugierig geworden?


...mehr dazu gibt es im nächsten Blogbeitrag.




 
 
 

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