

Wildnispädagogik, Spurenlesen & Feuerworkshops
Danksagen:
Finde die Dankbarkeit in deinem Herzen und äußer diese für jeden Aspekt der Natur und des Lebens.
Wie kann "Danksagen" eine Routine sein, um Naturbewusstsein und Achtsamkeit zu entwickeln? Wenn man sich einen Moment Zeit nimmt um die Anmut der Elemente in der natürlichen Welt zu sehen - Wildtiere, Regen, Sonnenschein, den Apfel am Baum - vertieft sich die Beziehung zu jedem einzelnen dieser Elemente. Danksagen bekräftigt die gegenseitige Abhängigkeit aller Lebewesen voneinander und die Basis ihres Seins und erinnert daran, dass Mensch und Natur zusammengehören.
Wenn wir den Begriff "Danksagen" verwenden, meinen wir damit die Gewohnheit, sich aller Dinge zu erinnern, die einem das Leben ermöglichen so wie man es gerade führt, und dafür Dankbarkeit auszudrücken, eine generelle Wertschätzung der Dinge, die alle Menschen brauchen, und solcher, die sich nur auf das eigene Leben beziehen.
Die Kernroutine Dankbarkeit soll uns an all die Dinge im Leben erinnern, die richtig sind, sauberes Wasser das aus einem Hahn fließt, die Amsel die zu Sonnenauf- und -untergang ihrer Lieder anstimmt, Menschen, die man wahrscheinlich niemals kennenlernen wird, pflanzen Gemüse an und halten Tiere, damit andere Essen auf dem Tisch haben, wir haben 3x am Tag eine Mahlzeit, ein Dach über dem Kopf und ein warmes Bett in dem wir schlafen können.
Wir könnten ewig so weitermachen, und manchmal tun wir dass auch.

Nehme das Positive wahr
Wenn du diese Zeilen jetzt liest, mach mal ein kleines Experiment. Hebe deinen Blick und lasse ihn umherschweifen, und beachte nun alle quadratischen oder rechteckigen Formen, die dich umgeben. Siehst du sie? Heben sie sich von den anderen Dingen ab?
Lenke nun deine Aufmerksamkeit auf all die runden Formen in deinem Zimmer. Heben sie sich ab?
Man könnte diese Übung auch mit unterschiedlichen Farben oder Formen machen, und würde das gleiche beobachten. Genau wie es die Theorie über die Gehirnmuster behauptet, wird die Wahrnehmung der Realität davon bestimmt, worauf man seine Aufmerksamkeit lenkt.
Die Routine des Danksagens lenkt deine Aufmerksamkeit auf die vielen Dinge, die in der Welt gut laufen. Ohne den Schmerz, das Leid oder die Tragödien des Lebens zu bestreiten, trifft man in jenem Moment einfach nur die Wahl, sein Augenmerk auf all die guten Dinge zu richten, die sich leicht überblicken lassen.
Die Routine des Danksagens ist eine starke Medizin, die helfen kann, aufsteigende Trauer und Wut zu heilen, indem sie das Bewusstsein auf die positiven Aspekte des Lebens lenkt. Danksagen als Routine angewandt kann Depressionen lindern, vielleicht sogar heilen und die Stimmung heben, damit man wieder das Gute sieht, dass wofür man dankbar sein kann und so kann man auch neue Hoffnung und Kraft schöpfen.
Beginne alles mit einem Dank
Ob eim Aufstehen morgens einen kurzen Moment Innehalten, im Kreis der Familie oder vor dem Zubettgehen:
Mache sie zu einer Kernroutine deiner Naturverbindungen, dem Leben ein einfaches Danke zunicken.
In vielen ursprünglichen und traditionellen Kulturen sagen die Menschen Dank durch Lieder, die sie singen. Entsprechende Beispiele ziehen sich durch alle Kulturen: die lobpreisenden Psalmen der alten Hebräer, das traditionell auf die Natur bezogene Haiku der Japaner,die Gospels der Afroamerikaner, die vielen Lieder der Eingeborenen, in denen Sonne, Mond, Erde, Wasser, Pflanzen oder Tiere geehrt werden.
Die Form wie wir danke sagen ist ziemlich egal, solange es einladend, frisch, ehrlich und lebendig bleibt. Du kannst immer neue Wege gehen, deine Dankbarkeit anzuerkennen und so dafür sorgen, dass diese nicht zu einem leblosen Ritual verkommt.
Wenn Menschen miteinander teilen, für was sie von Herzen dankbar sind, sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Personen unglaublich. Die Bermerkungen der anderen lassen einen Dinge auf eine neue Art sehen und bringen mit neuen Geschichten in Berührung. Es kann zu einer Art der "Geschichte des Tages" werden. Man kann es vielleicht so beschreiben: Wenn wir uns versammeln, um Danke zu sagen, spricht die natürlliche Welt durch die Einzigartigkeit eines jeden Menschen und erinnert die Gemeinschaft daran, wie schön das Leben doch ist. Dass es nicht nur Schmerz, Tragödien und Leid gibt, ohne diese wegleugnen zu wollen.
Trotzdem tut es dem Körper und der Seele einfach gut sich der Dinge bewusst zu werden, die gut laufen, für die wir dankbar sind, Dinge die wir als selbstverständlich ansehen, für die andere aber tagtäglich zu kämpfen haben. Sei es nur eine warme Mahlzeit oder ein Bett zum Schlafen.
Die traditionelle Danksagung der Mohawks
Die traditionelle Danksagungsansprache des Volkes der Irokesen beginnt mit den Menschen, die sich versammeln, "als teilten sie einen Gedanken ein Herz". Dann richten sie ihre Grüße und ihren Dank nacheinander an:

Den richtigen Sitzplatz findest Du am besten an einem Platz, in dessen Nähe Tiere Schutz, Wasser und Nahrung finden, den Du gut und oft zu Fuß erreichen kannst. Wichtig ist einen Platz zu finden, an dem man einem vielleicht empfindlichen Ökosystem keinen Schaden zufügt und an dem man sich selbst keiner Gefahr aussetzt.
"Mit der Zeit erkannte ich, dass dieser bestimmte Ort, den ich mir ausgesucht hatte, eigentlich weniger bedeutend war als die Tatsache, dass ich mir überhaupt einen Ort ausgesucht und meine Aufmerksamkeit auf das Leben um ihn herum gerichtet hatte... Was einen bestimmten Ort so besonders macht, ist die Art und Weise, wie er sich ins Herz eingräbt und nicht, ob er flach ist oder uneben, vielfältig oder karg, feucht oder trocken, sanft oder harsch, warm oder kalt, wild oder gebändigt. Jeder Ort, genau wie jeder Mensch, wird durch ihm entgegengebrachte Liebe und Respekt aufgewertet und dadurch, wie die Füller seiner Gabe aufgenommen wird."
RICHARD K NELSON
THE ISLAND WITHIN