Am ehesten findest du Pfoten- und Hufabdrücke von Wildtieren an den Rändern von Wald- und
Feldwegen.
Wildtiere kann man bestimmen, ohne sie zu sehen. Statt Fingerabdrücke sind es sogenannte Trittsiegel, also Fußabdrücke. Auch viele andere Zeichen ,,verraten“ die Anwesenheit von Wildtieren.
Tierspuren sichern und Wildtiere beobachten
So geht’s
• Am ehesten findest du Pfoten- und Hufabdrücke von Wildtieren an den Rändern von Wald- und Feldwegen. Mit einem Pinsel befreist Du einen besonders deutlichen Abdruck von Pflanzenteilen und lockerem Material.
• Schneide einen etwa 3 bis 5 cm breiten Streifen aus Pappe, biege ihn zu einem Ring und
schließe die beiden überlappenden Enden mit zwei Büroklammern zusammen. Rühre nun den Gips in der Gummischale entsprechend der Gebrauchsanleitung an und presse den Pappring über der Fährte vorsichtig in den Boden. Jetzt kannst du den angerührten Gipsbrei langsam in den Ring gießen und warten, bis er hart geworden ist.
• Nach etwa 10 bis 20 Minuten ist die Masse halbwegs gehärtet, so dass Du den Pappring mit dem
Abdruck vorsichtig abheben kannst. Achtung: Noch ist der Abdruck sehr zerbrechlich. Zum
Transport gut in Zeitungspapier einwickeln und daheim nochmal einige Stunden durchhärten
lassen – so lange, bis sich der Abdruck nicht mehr feucht und kalt anfühlt. Jetzt kann der Abdruck mit einer Bürste gereinigt werden.
•Der Abdruck ist eine Negativform, das heißt, um eine originalgetreue (positive) Kopie einer
Tierspur zu bekommen, musst Du die Negativform mit Vaseline einschmieren; dann einen Pappring drumrum legen und erneut Gips hineingießen. Nach dem Aushärten, kannst du Positiv- und Negativ-Abdruck mit einem Messer vorsichtig voneinander trennen.
Du brauchst
• Pappkarton, Schere, Büroklammern
• Gummischale oder Plastikbecher zum Anrühren
• Flasche mit Leitungswasser
• Gips
• Holzlöffel
• Vaseline
• Plastiktüten und Zeitungspapier, Messer
Tiere beobachten im Wald
Du möchtest Wildtiere in einem Wald in Deiner Nähe beobachten.
• Ein Drittel der Fläche Deutschlands besteht aus Wald. Doch große Säugetiere wie Rehe, Hirsche
oder Wildschweine sind darin eher selten zu beobachten. Das liegt daran, dass die meisten
Wildtiere vor allem in der Dämmerung aktiv sind. Du musst also früh aufstehen oder erst kurz vor
Sonnenuntergang auf Erkundung gehen. Am besten lernst Du die Gegend vorher bei Tageslicht
kennen. Suche Dir ein Waldstück mit vielen verschiedenen Baumarten und auch unterschiedlich
alten und großen Bäumen, mit Freiflächen oder Lichtungen dazwischen.
• Wenn Du gut aufpasst, findest Du Wildwechsel, also schmale Tiertrampelpfade, die sich
wegen der häufigen Benutzung im Gras und im Laub abgezeichnet haben.
• Am ehesten lassen sich Tiere beobachten, wenn Du Dich in der Früh oder am Abend
mucks mäuschenstill
Tipps zur Tierbeobachtung:
- Sich Tieren immer langsam, leise und gegen den Wind nähern!
– Auf Spuren und Fährten achten! Diese zeigen, ob ein Tier da war.
– Die beste Tageszeit ist früh morgens, da die meisten Tiere in der Dämmerung unterwegs sind.
– Tiere nur beobachten, nicht stören oder gar anfassen!
Tiere mit dem Fernglas beobachten:
Bei der Übung sollen Kinder lernen, wie man mit einem Fernglas umgeht. Am besten sind Ferngläser mit einer Leistung von 8 x 30 oder 10 x 40, wobei die erste Zahl für den Vergrößerungsfaktor und die zweite Zahl für den Durchmesser der Austrittslinse und damit für die Lichtstärke steht. Je größer der Durchmesser, desto klarer wird das Bild auch bei schlechten Sichtverhältnissen, etwa am frühen Morgen, wenn die meisten Vögel und anderen Tiere besonders aktiv sind.
Und so wird’s gemacht: Nicht mit dem Fernglas vor den Augen nach Tieren suchen. Das wackelt viel zu sehr. Stattdessen immer erst mit den freien Augen ein Tier ausfindig machen. Hat man eines entdeckt, das Tier mit den Augen fixieren und das Fernglas vor die Augen auf die gedachte Linie zum Tier bringen.
Schon ist die Entdeckung formatfüllend im Fernglas. Das Fernglas muss vorher richtig eingestellt werden. Zunächst für den Augenabstand die beiden Okulare auseinanderziehen oder zusammendrücken. Das Bild sollte mit beiden Augen als eins erscheinen. Dann das Fernglas auf das Auge und die richtige Entfernung einstellen, mit dem Rädchen am Okular und mit dem Verstellrad in der Mitte. Falls Du darin keine Routine hast informiere Dich vorher genau und üben es doch einfach selbst einmal!
Unterwasserlupe basteln
Du willst am seichten Ufer eines Gewässers Kleinlebewesen suchen und
beobachten. Eine spezielle Lupe, die Du selber basteln kannst, ermöglicht es Dir,
unter Wasser zu blicken.
Du brauchst
• Dosenöffner, Hammer und Schere
• Konservendose oder Kunststoffrohr mit etwa 10 cm Durchmesser
• Klarsichtfolie (keine Frischhaltefolie)
• große Gummibänder, wasserfestes Klebeband
So geht’s
Zuerst musst Du den Boden einer leeren Konservendose mit einem Dosenöffner entfernen, die
Ränder mit einem Hammer glatt klopfen und die Plastikfolie so zuschneiden, dass sie mit breitem
Rand über den Dosenrand bis zur Mitte der Dose reicht. Jetzt kannst Du die Folie mit Hilfe von
Gummibändern straff spannen und die Dose mit Klebeband umwickeln, um die Lupe so wasser-
dicht zu kriegen.
Nun ist die Lupe bereit, die Du jetzt mit der bespannten Fläche nach unten auf die Wasserober-
fläche setzen kannst. Durch den Wasserdruck wird die Folie in der Mitte etwas nach innen
gedrückt und ein leicht vergrößernder Lupeneffekt entsteht. Außerdem verschwinden so die
störenden Lichtreflexe und Du kannst den Untergrund nach Lebewesen absuchen. Vergiss nicht,
auch Steine am Grund umzudrehen und darunter nach Larven, Krebsen und Asseln zu sehen.
Federn, Losungen, Maulwurfshügel, ein abgeworfenes Geweih, Knochen, Fraßspuren an Baumstämmen und
Blättern, Nester, Eierschalen, Spinnennetze – das weist auf die kürzliche Anwesenheit von Tieren hin. Mit
offenen Augen erkennt man die kleinen Zeichen oder sogar spannende Details aus dem Leben der Tiere –
und das zu jeder Jahreszeit. Wir müssen nur aufmerksam sein, den Blick schulen und schon sehen wir die
Natur mit den Augen eines Fährtenlesers