Die Sinne der Tiere :
​
Eulenaugen:
​
So können Sie das periphere Sehen üben: Suchen Sie sich einen Punkt vor Ihnen, fixieren Sie ihn mit Ihren Augen und stellen Sie sich vor, Ihre Augäpfel könnten sich nicht bewegen, genau wie die Augen der Eule.
​
Die großen Augen der Eule stecken wortwörtlich fest, daher müssen sie ihren ganzen Kopf drehen, wenn sie ihren Blick fokussieren und sich etwas genauer ansehen wollen. Wenn sie jagen, haben sie ihre Augen weit geöffnet, starren in die Ferne und warten, bis sie die kleinste Bewegung von etwas wahrnehmen, dass zu ihrer Nahrung werden könnte. Stellen Sie sich vor, Sie wären eine Eule. Werden Sie zur Eule, die auf einem Ast sitzt; fühlen Sie, wie der Wind Ihre Federn zerzaust, fühlen Sie Ihre scharfen Krallen und Ihre starken Flügel.
​
Sie haben Ihren Blick noch immer auf diesem einen Punkt verankert. Lassen Sie nun Ihre Augen weich werden und ins periphere Sehen übergehen. In diesem Weitwinkel können Sie fast 180 Grad in alle Richtungen sehen, ohne Ihre Augen zu bewegen. Sie benutzen diese Art des Sehens automatisch, wenn Sie zum Beispiel nachts in den Sternenhimmel schauen in der Hoffnung auf eine Sternschnuppe, oder um beim Versteckspiel die Leute in Ihren Verstecken zu entdecken.
​
Dehnen Sie nun Ihren Weitblick aus: Strecken Sie Ihre durchgestreckten Arme vor Ihrem Körper aus und wackeln Sie mit Ihren Fingern. Sie können diese wackelnden Bewegungen wahrnehmen. Bewegen Sie jezt langsam Ihre Arme zur Seite, wobei Ihre Augen nach wie vor nur geradeaus blicken, dehnen Sie die Grenze Ihres Sehens zur Seite aus, und zwar so weit, wie Sie gerade noch das Wackeln Ihrer Finger sehen können. Führen Sie Ihre wackelnden Hände zur Mitte zurück und bewegen Sie jetzt langsam einen Arm nach oben und den anderen nach unten. Weiten Sie erneut Ihren Blick, dieses Mal in der Vertikalen.
​
​
Lassen Sie die Arme sinken und schauen Sie, ob Sie die kleinen Bewegungen der Blätter ausmachen können, wenn der Wind in ihnen spielt, oder die anderen Menschen im Kreis, sogar in Ihre unmittelbaren Nachbarn. Nehmen Sie die vielen verschiedenen Farben wahr, die unterschiedlichen Formen, die Hell- und Dunkeltöne - und alles, ohne Ihre Augen ein einziges Mal zu bewegen.
Rehohren:
​
Lassen Sie die Ohren groß werden wie die eines Rehs. Mit ihren großen hervortretenden Muskeln kann ein Reh seine Ohren wie Satellitenschüsseln drehen, um sie auf die verschiedenen Geräusche zu richten. Lassen Sie sich Rehohren wachsen, indem Sie Ihre Hände leicht gekrümmt hinter die Ohrmuscheln halten.
​
Bewegen Sie nun den Kopf, so können Sie Ihr Gehör auf verschiedene Geräusche richten. Merken Sie, wie die Geräusche lauter werden? Halten Sie nun Ihre Hände, wieder leicht gekrümmt, vor Ihre Ohren, so dass Sie die Geräusche hinter sich wahrnehmen können, ohne sich umzudrehen. Merken Sie den Unterschied? Sie können doppelt so gut hören wie sehen, denn Ihre Ohren nehmen die Geräuschwelt im gesamten 360-Grad-Radius auf.
​
Achten Sie auf alle Geräusche Ihrer Umgebung, während Sie gleichzeitig im Weitwinkelblick sind. Was hören Sie vor sich? Was seitlich? Was hinter Ihnen? Gibt es fortwährende Geräusche, wie zum Beispiel von Wind oder Wasser, von Auto oder vielleicht von Ihrem eigenen Atem? Lauschen Sie auf die sanften, abrupten Geräusche der Vögel oder Insekten.
​
Woher kommen Sie? Welches Geräusch ist Ihnen am nächsten? Welches ist am weitesten entfernt?