Mein Weg zum Natur- u.Wildnispädagogen
Ich denke, jeder erreicht in seinem Leben mal den Punkt, an dem er sich eine, dir vielleicht schon bekannte, Frage stellt: „bin ich glücklich mit dem, was ich gerade habe? soll ich das, was ich aktuell habe, genauso weiter machen, bis ich in die Rente gehe, oder sollte ich etwas verändern, wenn ja, was und wie?“
Habe ich Recht?
Ich spreche hier aber nicht von einer Midlife-Crisis.
Ich bin nur gerade an einem Punkt in meinem Leben angekommen, wo ich am Überlegen bin, was ich will und was ich ändern kann, was ich bereit bin zu ändern.
Okay, vielleicht doch eine kleine – eine klitzekleine - Midlife-Crisis ;-)
Aber es ist nun mal so: ich habe gelernt, dass in allem was passiert, irgendwie eine Chance steckt, es entweder besser zu machen, oder eben anders.
Schließt sich eine Türe, geht eine andere auf.
So ist es hier auch gewesen.
Eigentlich war im letzten Herbst mein Plan, einen eingeschränkten Jagdschein als Grundlage zu einer Ausbildung als Falkner zu machen.
Eingeschränkt heißt, dass der Jagdschein ohne Waffenkunde gemacht wird.
Die Waffenkunde ist bei meinem Plan nicht notwendig. Der Jagdschein jedoch schon, da Greifvögel, in Deutschland als Waffe zählen und somit die Grundlagen zur Jagd unbedingt Voraussetzungen hierfür sind.
Da dieses Thema sehr komplex ist, ist es meiner Meinung nach auch wirklich sehr sinnvoll den Jagdschein als Grundbasis für die Ausbildung zum Falkner machen zu müssen.
Vorweg: bevor man die Ausbildung zum Falkner machen möchte, sollte man sich hier im Klaren sein, dass dies mit dem sogenannten grünen Abitur gleichzusetzten ist. Man wird sich am Ende der Ausbildung vollumfänglich auskennen.
Tja, was soll ich sagen: neben einen full-time-Job und 3 kleinen Kindern ist so eine Ausbildung nicht gerade ohne – noch dazu, da ich immer 100%, wenn nicht sogar mehr geben möchte!
Ich wollte also, schon bevor ich überhaupt den Kurs angefangen habe, perfekt vorbereitet sein und habe mich mit Fachliteratur eingedeckt. Ich habe Lernkärtchen erstellt und in jeder freien Minute meine Nase in die Bücher gesteckt. Ich wollte einfach mit so viel Vorkenntnis wie nur möglich in die Ausbildung starten.
So kam der „110%-Jens“ zum Vorschein und damit auch die Überforderung. Ich hab nicht mehr los gelassen und somit auch mit meiner Wissensansammlung übertrieben.
Trotzdem habe ich den Kurs ein paar Wochen lang durchgehalten, bevor ich gemerkt habe, dass dies eine völlig eigene Welt ist und ich einfach momentan mit 3 Kindern und allem drumherum meinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden kann. Das Jägerlatein (unter anderem Fachbegriffe) machte es mir noch zusätzlich schwer, weil es mich, trotz viel Vorbereitung und auch Kenntnissen im medizinischen Bereich, bzgl. Fachbegriffe, absolut kirre machte und ich ständig nachlesen musste, was welches Wort nun bedeutet. So ist zum Beispiel ein Luderplatz nicht wirklich das, was es im ersten Moment den Anschein hat.
Schweren Herzens habe ich mich dann, entgegen dem, wie ich normalerweise bin, dazu entscheiden müssen, den Kurs abzubrechen!
Es fiel mir unglaublich schwer, denn ich habe, soweit ich mich erinnere, noch nie etwas abgebrochen – egal wie schwer es für mich schien.
Und mit dem Eingeständnis des Scheiterns kam noch etwas anderes dazu. Die Kommunikation dessen. Ich musste ja meinem Ausbildungsleiter sagen, dass ich den Kurs abbrechen werde. Was habe ich diesen Moment gehasst.
Trotzdem habe ich den Schein aufgegeben, denn ich habe einfach gemerkt, dass es weder das Nervenkostüm meiner Frau, noch mein Nervenkostüm ausgehalten hätte, ebenso hätte mich meine perfektionistische Art an die Grenzen meiner selbst getrieben und das kann so dann nicht das Richtige sein. Der Moment ist also unpassend gewesen für diesen Schein.
Nun, ich habe ja gesagt, dass wenn sich eine Türe schließt, sich eine neue Tür auftut. Von diesem Fall erzähle ich aber in meinem nächsten Beitrag.
Bis dahin :)
Jens
PS: Danke liebe Martina fürs gegenlesen.
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