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Wildnispädagogik, Spuren- & Fährtenlesen

Sehen, Farb und
Farbwahrnehmung

Die Bienen besitzen zwei Typen von Augen: Komplexaugen und Punktaugen (Ocellen). Unterschiedliche Aufgaben bedingen einen unterschiedlichen Bau und unterschiedliche Eigenschaften dieser Augen.

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Im Flug

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Der Bau der Komplexaugen ermöglicht eine sehr gute zeitliche Auflösung des Sehens. Komplexaugen sind hervorragend geeignet, um Bewegungen zu erkennen und während einer schnellen Bewegung zu sehen. Die Bienen können damit Muster erkennen und im Vorbeiflug die eigene Geschwindigkeit ermitteln.

Screenshot 2024-09-08 at 19-10-13 Sehen Farben und Farbwahrnehmung.png

Die im Dreieck auf der Stirn angeordneten Ocellen unterstützen die Bienen in der Kontrolle der Flugbewegungen. Sie können vermutlich aufgrund ihrer Platzierung auf der Stirn die Lage des Horizontes ermitteln und helfen eine stabile Fluglage zu halten.

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Für Hautflügler (Hymenoptera) wie die Honigbiene wurde eine Licht-Kompassorientierung nachgewiesen, die zum einen durch die Ocellen ermöglicht wird. Zum anderen kann eine Honigbiene durch ihre Komplexaugen die Polarisation des Lichts erkennen. So ist auch an bedeckten Tagen ohne sichtbare Sonne und Horizont eine Orientierung möglich.

Fernsicht

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Die Komplexaugen ermöglichen in der Ferne nur eine grobe, rasterartige Wahrnehmung. Diese Art der Wahrnehmung erleichtert es, markante Geländemarken, wie Waldränder oder einzeln stehende Bäume zu erkennen.

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Am Ziel - Nahsicht und Farbwahrnehmung

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Ist eine Sammelbiene nahe am Ziel, so reicht die Auflösung eines Komplexauges, um Blüten zu erkennen. Eine Biene kann ultraviolettes Licht sehen, aber kein rotes Licht. Dies hilft ihr Blüten zu erkennen. Blüten besitzen aus Sicht der Bienen andere Farben, als wir sie sehen. Farbmuster auf den Blütenblättern helfen den Bienen Pollen und Nektar zu finden. Sie weisen den Bienen den richtigen Landeplatz in der Blüte aus. Diese Farbemale (Pollen- und Saftmale) auf den Blütenblättern sind für uns Menschen nur bedingt sichtbar, da sie häufig ultraviolette Anteile enthalten. Was für uns ein rein weißes Blütenblatt ist, kann für die Biene eine deutliche Musterung aufweisen.

Vibration, Tast- und Lagesinn

Es ist ganz bezeichnend: Im Stock ist es stockdunkel. Eine optische Orientierung ist im Bienenstock nahezu unmöglich. Die Arbeiterinnen können einer Kollegin beim Schwänzeltanz auf der Wabe nicht zusehen. Aber wie verfolgen sie den Tanz denn dann?

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Sinnesorgane an den Beinen

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Die Honigbienen können nicht hören, aber sie können Vibrationen wahrnehmen. Bienen erzeugen beim Schwänzeltanz Vibrationen im Bereich um 15 Hz mit dem Abdomen und um 250 Hz mit dem Thorax. Die Bienen besitzen auf den Beinen Sinnesorgane, die auf diese Vibrationen reagieren. Damit können Bienen die Vibrationen und Bewegungen der Tänzerinnen übermittelt durch die Waben verfolgen.

Screenshot 2024-09-08 at 19-20-28 Vibrationen Tast- und Lagesinn.png

Die Waben bilden einen schwingenden Tanzboden. Die Waben bilden aus den Zellwänden und den verdickten Zellrändern eine schwingungsfähige Struktur. An den Beinen der Bienen gibt es Sensoren für Vibrationen. Das ist zum einen das Subgenualorgan an den Schienen (Tibia) und das sind Chordotonalorgane an den Gelenken. Diese Streckrezeptoren messen die Veränderung der Stellung von Schenkel (Femur) zu Schiene (Tibia). Ein weiteres Chordotonalorgan befindet sich am Gelenk zwischen Schiene (Tibia) und Fuß (Tarus).

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Antennen

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Auf den paarigen Antennen der weiblichen Honigbiene befindet sich eine Vielzahl von Sinnesborsten. Die Biene tastet mit diesen Antennen. Sie kann mit ihnen Vibrationen wahrnehmen und Abstände messen. Mithilfe ihrer Antennen misst die Königin den Durchmesser einer Brutzelle und entscheidet darüber, ob sie ein befruchtetes Ei oder ein unbefruchtetes für einen späteren Drohnen legt.

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Arbeiterinnen kommunizieren über die Antennen untereinander. Dies kann man während des sozialen Fütterns, Trophallaxis, sehr gut beobachten. Die Kontaktaufnahme beginnt mit den Antennen. Die Fütterung endet, wenn der Kontakt über die Antennen abreißt.

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Die Bienen besitzen Rezeptoren, die auf die Schwerkraft reagieren. Es sind polsterartig angeordnete Sinnesborsten an verschiedenen Gelenken. Sie messen die Verlagerungen von Körperteilen wie Kopf und Thorax oder Thorax und Abdomen zueinander. An den Antennen gibt diese Art der Rezeptoren ebenfalls.

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