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Kreuzspinne - Araneus

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...Leben am seidenen Faden

Kreuzspinnen (Araneus) gehören zur Familie der Echten Radnetzspinnen. Man erkennt sie an ihrem hellen Kreuz auf dem Hinterleib. Die Gartenkreuzspinne ist die bekannteste Kreuzspinne in Deutschland.

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In Deutschland sind rund 50 verschiedene Kreuzspinnenarten heimisch, zwei häufigere Vertreterinnen sind die Marmorierte Kreuzspinne (Araneus marmoreus) und die Gemeine Kreuzspinne (Araneus diadematus).

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Erkennungsmerkmal:

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Erkennungsmerkmal der Kreuzspinne ist ihr helles Kreuz auf dem Hinterleib, das immer aus fünf hellen Flecken besteht: Wer genau hinschaut, entdeckt vier längliche Flecken und einen kreisförmigen Fleck in der Mitte. Ihre Körperfärbung variiert je nach Verbreitungsgebiet von gelblich / hellbraun über rot bis fast schwarz in Gebirgsregionen. Die Körperfarbe ist an den Lebensraum angepasst und dient der Tarnung. Besonderes Merkmal der Kreuzspinnen ist ihr meisterhaft gewebtes Radnetz.

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Etwa 50 Arten von Kreuzspinnen krabbeln in Deutschland umher, aber die Achtbeiner sind überall auf der Erde zu finden. Über 650 Arten gibt es weltweit.

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  • Sumpfkreuzspinne, Araneus alsine (Walckenaer, 1802)

  • Gehörnte Kreuzspinne, Araneus angulatus Clerck, 1757; die Gehörnte Kreuzspinne ist die Typusart der Gattung der Kreuzspinnen.

  • Marmorierte Kreuzspinne

  • Gemeine Kreuzspinne

  • Gartenkreuzspinne, Araneus diadematus Clerck, 1757.

Das Radnetz - kunstvoll gewebt

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Der Bau eines Radnetzes dauert etwa 45 Minuten und gliedert sich in diese drei aufeinanderfolgenden Phasen:

  1. Bau des Grundgerüsts:
    Zunächst legt die Kreuzspinne ein Y-förmiges Grundgerüst an: Nachdem sie zum Beispiel einen Ast erklommen hat, erzeugt sie einen Spinnfaden (Flugfaden), der sich mithilfe des Windes an einem anderen Ast verfängt. Von der Mitte dieses sogenannten Brückenfadens aus zieht die Spinne dann einen Faden nach unten und verankert diesen.

  2. Rahmen- und Speichenbau:
    Anschließend beginnt sie, von einem der oberen Ankerplätze die Rahmenfäden, zwischen den drei Eckpunkten zu ziehen. Zunächst sind noch einige Radialspeichen nötig, die auch Stützfäden genannt werden. Sie verlaufen aus dem Netzmittelpunkt zu den Rahmenfäden.

  3. Anlegen der Spirale:
    Dann wird von der Netzmitte ausgehend eine Hilfsspirale gewebt, die mit den Radialspeichen leicht verknüpft wird. Nach Fertigstellung dieser Hilfsspirale beginnt der Bau der eigentlichen Fangspirale. Dazu wird ein sehr klebriger Faden ausgeschieden (Fangfaden), der von außen zur Netzmitte spiralförmig gesponnen wird. Die Hilfsspirale wird dabei gleichzeitig recycelt, indem sie aufgefressen wird.

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Spinnenseide - ein elastischer Superstoff

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Die Seidenfäden der Kreuzspinne stellen alle von Menschen oder Maschinen gefertigten Hightechmaterialien an Festigkeit, Elastizität, Dehnbarkeit und Feinheit in den Schatten. Bezogen auf ihr Gewicht ist Spinnenseide viermal so belastbar wie Stahl und kann um das Dreifache ihrer Länge gedehnt werden, ohne zu reißen. Die Fäden des Spinnennetzes bestehen aus verschiedenen Eiweißen, die in den Spinndrüsen im Hinterleib hergestellt (synthetisiert) werden. Wird der Faden anschließend durch die sechs Spinnwarzen (sie sitzen ebenfalls am Hinterleib) ausgeschieden, ist er besonders elastisch, aber auch klebrig.

Lebensweise:

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Kreuzspinnen leben solitär, das heißt, sie sind Einzelgänger. Nur die Weibchen bauen Spinnennetze, während die Männchen nach Erreichen der Geschlechtsreife kein Netz mehr bauen, sondern umherstreifen. Das Weibchen sitzt entweder in der Mitte ihres Radnetzes oder versteckt in einer der oberen Ecken des Netzes. Von dort aus ist sie über einen Signalfaden mit dem Netz verbunden. Insekten, die sich im Netz verheddern, registriert sie deshalb sofort.

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Eier werden in Watte gepackt

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Im August gehen Spinnen-Männchen auf die Suche nach paarungsbereiten Weibchen. Trifft das Männchen auf ein Weibchen, spinnt es einen Werbefaden zum Netz des Weibchens und zupft vorsichtig daran, um die Paarungsbereitschaft des Weibchens zu prüfen. Ist sie paarungswillig, kommt sie zu ihm und richtet dem Männchen die Bauchseite mit den beiden Genitalöffnungen entgegen. Das Männchen springt blitzschnell auf das Weibchen, führt einen Taster ein und entfernt sich bereits nach etwa 10 bis 20 Sekunden wieder. Das Weibchen stellt im September oder Oktober mehrere Kokons her, die mit gelblicher Fadenwatte umsponnen und jeweils mit 40 bis 50 Eiern gefüllt werden. Sie werden an einer geschützten Stelle abgelegt. Nach der Eiablage stirbt das Weibchen. Die Jungspinnen überwintern im Kokon und schlüpfen im folgenden Frühjahr, überwintern erneut und werden erst im darauf folgenden Jahr geschlechtsreif.

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Geschickter Fliegenfänger

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Gerät eine Fliege in die Klebefäden des Netzes, werden kleine Erschütterungen erzeugt, welche die Spinne sofort alarmieren. Nach kurzer Begutachtung wird die Beute sofort mit Spinnenseide eingewickelt. Dann erfolgt ein kurzer Biss mit den Kieferklauen, durch den ein lähmendes Gift in die Beute injiziert wird. Die eingesponnene Fliege wird nun in eine Ecke abtransportiert, wo sie in Ruhe verspeist werden kann oder sie wird als Vorrat eingesponnen im Netz hängen gelassen. Spinnen können ihre Beute nicht zerkauen, sondern sie verdauen ihre Nahrung außerhalb ihres Körpers. Dazu spritzen sie Verdauungssaft in oder auf die Beute, wodurch das Gewebe des Opfers aufgelöst wird. Die Flüssigkeit mit den zersetzten Gewebeteilchen kann dann von der Spinne aufgesaugt werden. Nur die harten Chitinteile des Außenskeletts halten dem Verdauungssaft stand und bleiben übrig. Der Verzehr der Beute dauert oft recht lange, so dass sie meist im geschützten Bereich gefressen wird.

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Wie giftig sind Kreuzspinnen?

 

Für Menschen ist der Biss von Gartenkreuzspinne und anderer heimischer Arten meistens harmlos.

 

Mit ihren kurzen Giftklauen können sie Haut kaum durchdringen, höchstens an dünnen Stellen wie Ohrläppchen oder Lidern.

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Beißen sie trotzdem, kann das wehtun wie ein Bienen- oder Wespenstich. Nur wenn du allergisch reagierst oder mit einem Baby oder Kleinkind solltest du zum Arzt oder zur Ärztin gehen. Achte auf Symptome wie dicke Schwellungen, starke Rötungen, Fieber und Atemnot.

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Kreuzspinnen greifen Menschen von sich aus nicht an – höchstens, wenn sie sich bedroht fühlen.

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Ein Kreuzspinnen-Biss ist für Hund oder Katze nicht gefährlich, kann aber schmerzhaft sein.

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Nur an dünnen Hautstellen können Schwellungen oder Rötungen auftreten, beispielsweise in der Leistengegend. Diese klingen aber schnell wieder ab.

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