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Arbeitsteilung im Volk:
Es ist ein Wunder, dass eine Gemeinschaft von 10.000 bis 40.000 Individuen erfolgreich zusammenarbeitet. Ein Faktor, der hilft die Arbeiten zu koordinieren, ist eine klare Arbeitsteilung. Den Arbeiterinnen sind bestimmte Aufgabengebiete zu geteilt. Die Aufteilung der Arbeiten folgt dabei dem Alter und damit der Entwicklung der einzelnen Biene. Eine Arbeiterin durchläuft zeitlich eine Abfolge von Aufgaben.
Aktive Drüsen und entsprechende Aufgaben
Futtersaftdrüsen, Wachsdrüsen und Giftdrüse sind nicht immer aktiv. Es gibt eine zeitliche Abfolge der Hormonellen Aktivierung dieser Drüsen, die der Entwicklung der Arbeiterinnen und deren Aufgaben entspricht.
Grob gesagt arbeiten sich die Arbeiterinnen von innen nach außen vor. Aus Stockbienen werden Flugbienen. Eine junge Arbeiterin beginnt als Putzbiene mit dem Reinigen der Zellen. Die ältesten Bienen fliegen raus und sind Sammlerinnen. Einige der Flugbienen werden zu Spurbienen - der gefährlichste Job im Staat.
Dynamisches System
Die Arbeitsteilung in Abhängigkeit vom Alter der Bienen ist kein starres System. Je nach Zustand des Volkes können Arbeiterinnen auch andere Aufgaben, als es ihrem Alter entspricht, übernehmen. Die Aktivität von Drüsen kann erhöht und gesenkt werden. Diese Steuerung erfolgt Hormonell und bedarf einiger Stunden oder Tage zur Anpassung.
Putzbienen
Eine junge Arbeiterin zeigt in den ersten Tagen nach dem Schlüpfen ein ausgeprägtes Putzverhalten. Die Putzbiene hält sich überwiegend im Bereich des Brutnestes auf. Sie reinigt die Brutzellen und bereitet sie damit für das erneute Bestiften durch die Königin vor.
Sie entfernt dabei alle Reste der vorhergehenden Brut an Zellwänden und -böden. Eine Larve spinnt sich vor der Metamorphose in einem Kokon ein, wenn die Brutzelle verdeckelt wurde. Reste des Kokons und Kot der Larve müssen entfernt werden, bevor die Königin ein neues Ei legt.

Zum Reinigen benutzt die Putzbiene ihre Mandibeln und das ölige Sekret ihrer Mandibeldrüsen. Mit dem Sekret bildet sich ein desinfizierender Belag auf den Wänden.
Bei Bedarf beteiligt sich eine Putzbiene auch am Aufheizen des Brutnestes durch die Aktivität ihrer Flugmuskulatur.
Honigbienen sind direkt nach dem Schlüpfen stark behaart. Daran kann man eine junge Biene erkennen. Je länger eine Biene lebt, um so mehr Haare, besser gesagt Borsten, verliert sie.
Ammenbienen
Ab dem vierten Tag ändert sich das Verhalten der Putzbienen. Sie beginnen, die Brut zu versorgen und werden damit zu Ammenbienen. Sie füttern in den ersten Tagen ältere Larven mit einer Art Brei, einem Gemisch aus Honig und Pollen. Parallel dazu werden am 4. Tag nach dem Schlüpfen die Futtersaftdrüsen (Hypopharynxdrüsen) der Ammenbiene aktiviert und entwickeln sich.
Etwa ab dem 6. Tag produzieren die Hypopharynxdrüsen ausreichend Futtersaft, sodass die Ammenbiene mit dem körpereigenen Sekret junge Larven und die Königin füttern kann. Etwa bis zum 10. oder 12. Tag versehen die Bienen die Ammendienste. Danach bilden sich ihre Futtersaftdrüsen zurück. Bei Bedarf können sie wieder aktiviert werden.

Futtersaft oder Futterbrei
Alle Larven erhalten in den ersten drei Tagen den Futtersaft der Ammenbienen. Die Larven, aus denen sich Arbeiterinnen und Drohnen entwickeln sollen, erhalten anschließend den vorgekauten Brei, das Gemisch aus Honig und Pollen.
Larven, die sich zu Königinnen entwickeln sollen, wachsen in Weiselzellen heran. Sie werden von den Ammenbienen mit einem speziellen Futtersaft, Gelée Royal, bis zur Metamorphose gefüttert. Auch die adulte Königin erhält den Futtersaft und wird dadurch mit ausreichend Nahrung versorgt, um die zahlreichen Eier zu legen. Ein Teil der Ammenbienen, der Hofstaat, folgt der Königin und versorgt sie.
Drei Geschmacksrichtungen
Der Futtersaft der Ammenbienen stammt aus den Hypopharynxdrüsen. Hinzu kommt ein kleiner Beitrag aus der Mandibeldrüse. Hierbei handelt es sich um Hydroxy-decensäure.
Die Larven, die sich aus den Eiern in Weiselzellen, entwickeln, werden mit Königinnenfuttersaft, auch Gelée royal genannt, ernährt. Der Königinnen-futtersaft besteht aus dem Futtersaft unter einem hohen Zusatz des Sekretes aus der Mandibeldrüse. Auch die adulte Königin wird von den Ammenbienen mit dem Königinnenfuttersaft gefüttert.
Arbeiterinnen- und Drohnenfuttersaft stammen überwiegend aus den Hypopharynxdrüsen. Der Anteil des Sekretes aus der Mandibeldrüse ist gering. Mitunter werden auch adulte Arbeiterinnen von den Ammenbienen mit dem Futtersaft gefüttert.
Baubienen
Bei einem Teil der Stockbienen aktivieren sich ab dem 11. Tag die Wachsdrüsen auf der Unterseite des Abdomens. Die Drüsen produzieren flüssiges Wachs. Beim Austritt aus der Drüse sammelt es sich in einer sogenannten Wachstasche zwischen den Bauchschuppen (Sternite). Dort bilden sich kleine, farblose und durchscheinende Wachsplättchen (0,8 mg).
Diese Bienen arbeiten als Baubienen. Die Wachsplättchen werden mit den Beinen vom Abdomen abgenommen und zu den Mundwerkzeugen gereicht. Die Plättchen werden mit etwas Sekret aus der Mandibeldrüse verknetet. Das Wachs dient dem Verdeckeln von Zellen, der Reparatur und dem Anlegen neuer Waben.
Besonders im Frühjahr und Frühsommer wachsen die Völker stark. Die Baubienen legen neue Brutwaben an, sofern Platz vorhanden ist. Ihre Aufgabe als Imker und Imkerin ist es, den Platz in Form einer weiteren Zarge zur Verfügung zu stellen.


Teamwork
Baubienen arbeiten als Team. Wird eine neue Wabe gebaut oder soll eine vorhandene Wabe verlängert werden, so bilden die Arbeiterinnen Ketten. Sie hängen sich aneinander und bilden ein dichtes Netz von Bienen über der Baustelle. Die meisten von ihnen sind Baubienen, die Wachs produzieren und es an die Bienen an der Baustelle weiterreichen. Ein weiterer ist Grund die notwendige Temperatur. Bei 30 bis 40 °C ist das Wachs geschmeidig und lässt sich gut verarbeiten. Einzelne Baubienen arbeiten unter dem wärmenden Netz und fügen das geknetete Wachs zu Zellwänden zusammen.
Präzision und Familienplanung
Die Bienen bauen mit enormer Präzision. Die exakt sechseckigen Zellen haben einem Durchmesser von 5,2 bis 5,4 mm. Soll die Königin unbesamte Eier für Drohnen legen, so bauen sie deutlich größere Brutzellen (Durchmesser von 6,2 bis 6,4 mm). Die Arbeiterinnen und nicht die Königin steuern die Zusammensetzung des Volkes.
Wachsdrüsen
Die Wachsproduktion ist eine aufwendige Sache. Es wird viel Nektar bzw. Honig benötigt, um die notwendige Energie und Rohstoffe für die Synthese im Stoffwechsel von Wachs. Der Fettkörper ist an der Synthese der Wachsmoleküle beteiligt. Die Futtersaftdrüsen sind deaktiviert und alle anderen Aktivitäten der Baubienen sind reduziert. Ein typisches Beispiel für die Arbeitsteilung im Bienenvolk.
Aber es ist auch ein gutes Beispiel für die Dynamik der Arbeitsteilung. Zieht ein Schwarm in eine neue Behausung ein, so sind die Wachsdrüsen der meisten Bienen unabhängig von ihrem Alter oder ihrer bisherigen Tätigkeit aktiv. Ein schneller Aufbau von Waben ist überlebensnotwendig für das Volk.
Frisches Wachs ist übrigens weiß und wird erst durch den Kontakt mit Pollen, Honig und Brut gelb bis dunkelbraun gefärbt.
In einem Bienenvolk ist Dynamik in der Arbeitsteilung ebenfalls etwas was das Überleben des ganzen Volks sichern kann. Zieht ein Schwarm in eine neue Behausung so sind z.B. die Wachsdrüsen der meisten Bienen unabhängig von Alter und bisherhiger Tätigkeit aktiv. Denn der schnelle Wabenaufbau ist überlebensnotwendig für das gesamte Volk.


Honigmacherinnen
Etwa ab dem 11. oder 12. Tag nach dem Schlüpfen entfernen die Arbeiterinnen sich immer häufiger vom Brutnest. Sie sind jetzt im ganzen Stock zu finden. Bleiben die Wachsdrüsen inaktiv, so werden die Arbeiterinnen zu Honigmacherinnen. Sie bereiten den Honig zur Einlagerung vor und verwalten die Honig- und Pollenvorräte.
Die Sammelbienen haben Tracht gefunden und eingetragen. Im Stock geben sie den Inhalt ihrer Honigblase an die Honigmacherinnen weiter. Dies wird als soziales Füttern (Trophallaxis) bezeichnet. Die Sammelbienen haben den Prozess der Honigbereitung bereits durch die Zugabe der Enzyme aus der Futtersaftdrüse begonnen. Die Honigmacherinnen verteilen die Honigvorräte im Stock und tragen sie um. Wird viel Tracht eingetragen, so lagern sie Honig aus dem Bereich des Brutnestes, Futterkranz, um in einen Bereich der langfristigen Honiglagerung, in die Honigwabe.
Die Honigmacherinnen nehmen den Sammelbienen jede Art von Tracht ab. Das kann auch Baumharz zur Produktion von Propolis sein. Pollen entnehmen die Honigmacherinnen aus den Körbchen der Sammelbienen. Ein Teil wird von den Ammenbienen gefressen oder als Brei vermengt mit Honig an die Larven verfüttert. Pollen, der nicht sofort verbraucht wird, wird von den Honigmacherinnen in Zellen des Futterkranzes als Bienenbrot (Pollenbrot) eingelagert.

Die Arbeitsplatzbeschreibung der Bienen ab dem 12. Tag ist nicht so präzise. Sie arbeiten als Honigmacherinnen, aber sie erledigen auch viele andere Arbeiten im Stock. Häufig sieht man Arbeiterinnen auf den Waben herumlaufen, ohne dass man ihnen aktuell eine Funktion, eine Tätigkeit, zu ordnen kann. Bildlich gesprochen sind sie auf Arbeitssuche.
Häufig reinigen sie die Beute. Sie tragen Gemüll vom Beutenboden durch das Flugloch vor die Beute.
Wächterinnen
Die Zeit zwischen dem 18. und dem 21. Tag nach dem Schlupf ist der Übergang von der Stockbiene zur Flugbiene. Die Arbeiterin hält sich vermehrt in der Nähe des Fluglochs auf. Sie macht kurze Orientierungsflüge im engen Umkreis des Bienenstockes.
Einige dieser Arbeiterinnen übernehmen die Arbeit als Wächterin am Flugloch. Wächterinnen halten sich vor oder direkt hinter dem Flugloch auf. Ist es breit genug, stehen sie auch im Flugloch und kontrollieren alle, die hinein wollen. Als Wächterin nehmen sie Kontakt auf zu allen, die in den Stock wollen. Über ihre Antennen nehmen sie deren Geruch wahr. Wird ein Eindringling erkannt, so wird er abgewehrt. Die Wächterbienen machen dazu auch von ihrem Giftstachel Gebrauch.

Bienengift
Ab dem 3. Tag als ausgewachsene Biene (Imago) beginnt die Produktion. Um den 15. Tag ist die Giftblase gefüllt und ermöglicht damit eine effektive Abwehr durch die Wächterinnen. Bei Sommerbienen endet die Produktion des Giftes mit dem 20. Tag.

Unerwünschter Besuch
Unerwünscht sind andere Insekten wie Wespen, speziell Hornissen. Kleine Wirbeltiere wie Vögel oder Spitzmäuse werden als Räuber abgewehrt. Die Wächterinnen richten sich auf und greifen den Eindringling an.
Ist der Eindringling zu mächtig, dann geben sie ein Alarmpheromon ab und rufen dadurch weitere Arbeiterinnen zu Hilfe. Manche Eindringlinge wie Spitzmäuse können erst in der Beute massiv attackiert und durch Stiche getötet werden. Im Stock getötet werden sie mit Propolis mumifiziert, da sie für das Herausschleppen zu groß sind.
Die eigenen Schwestern und Drohnen des eigenen Volkes besitzen den richtigen Geruch und können passieren. Aber auch Arbeiterinnen oder Drohnen eines anderen Volkes werden mitunter toleriert. Arbeiterinnen, die sich verirrt oder ihr Volk verloren haben, können sich in einem anderen Volk einbetteln.
Das ändert sich, wenn die Tracht knapp wird und die Völker beginnen, sich gegenseitig die Honigvorräte zu rauben. Kommt es im Sommer oder Herbst vermehrt zu dieser Räuberei, so werden die Wächterinnen deutlich aggressiver und lassen keine fremden Bienen passieren.
Sammelbienen
Im Alter von etwa 3 Wochen wird aus einer Stockbiene eine Flugbiene. Die Arbeiterin bleibt dies bis zur ihrem Lebensende. Sie beobachtet jetzt den Schwänzeltanz der Spurbienen und der heimkehrenden Sammelbienen. Sie fliegt immer wieder aus und sammeln alles, was ein Bienenvolk braucht. Meist besteht die Tracht aus Nektar, Honigtau und Pollen. Bei Bedarf tragen sie auch Wasser oder die Rohstoffe zur Produktion von Kittharz (Propolis) ein.
Bei Bedarf können jüngere Arbeiterinnen bereits zu Flugbienen werden. Bei einem hohen Trachtangebot kann ein Volk flexibel reagieren dank der dynamischen gesteuerten Arbeitsteilung.

Im Alter von etwa 3 Wochen wird aus einer Stockbiene eine Flugbiene. Die Arbeiterin bleibt dies bis zu ihrem Lebensende.
Blütenstet
Die Honigbienen gehen beim Sammeln ökonomisch vor. Nur wenn eine ausreichende Tracht vorhanden ist, wird sie angeflogen. Spurbienen kundschaften die Tracht aus. Finden sie an einem Ort viele Blüten und enthält deren Nektar eine ausreichende Menge an Zucker, so werden die Sammlerinnen alarmiert. Dazu führen die Spurbienen bei ihrer Rückkehr im Stock den Schwänzeltanz auf.
Sammelbienen fliegen aus und verstärken bei ihrer Rückkehr die Alarmierung der Spurbienen, indem sie ebenfalls den Schwänzeltanz aufführen. Es ergibt sich eine sehr effektive Aktivierungskaskade. Die Honigbienen beuten dadurch lukrative Trachtquellen effektiv aus. Sie verhalten sich blütenstet.
Der letzte Flug
Sammelbiene ist der letzte Lebensabschnitt einer Arbeiterin. Die Biene verbraucht sich bei ihren Sammelflügen für ihr Volk. Man sieht es ihnen an. Die hellen Binden auf dem Hinterleib verschwinden, weil die Borsten abgebrochen sind. Die Flügel sind an den Spitzen nach zwei bis drei Wochen meist eingerissen. Die Biene verliert am Ende die Fähigkeit zu fliegen. Vom letzten Flug kehrt die Biene nicht in den Bienenstock zurück, sondern stirbt auf dem Weg oder vor dem Stock.
Sammelbiene ist der letzte Lebensabschnitt einer Arbeiterbiene. Auch hier gilt: Ein Leben für die Gemeinschaft. Sie verbraucht sich innerhalb von 2 - 3 Wochen komplett für ihr Volk.
Am Ende sind die hellen Binden am Hinterleib verschwunden, weil die Borsten abgebrochen sind, die Flügel meist eingerisst und ganz zum Schluss verliert sie ihre Fähigkeit zu Fliegen und stirbt auf dem Weg zum oder vor dem Bienenstock.
Ein Bienenleben beträgt im Sommer nur ca. 45 Tage. Aber in dieser Zeit tun sie alles für ihren Stock, erhalten die Biodiversität in der Natur, sorgen für reichlich Blüte und oft auch eine genauso reichliche Ernte an den Obstbäumen.

Spurbienen
Eine kleine Gruppe der Flugbienen bekommt eine besondere Aufgabe. Sie werden zu Spurbienen, zu Pfadfindern. Sie haben die Aufgabe neue Trachtquellen zu finden und die anderen Sammelbienen dorthin zu führen.
Entsteht ein Schwarm, so ist die Aufgabe der Spurbienen für den Schwarm eine geeignete Behausung zu finden.
Spurbienen sind immer die Ersten, die ausfliegen. Das kann am Morgen sein, wenn die Sonne gerade aufgegangen ist. Oder das kann der erste Flug nach einem verregneten Tag sein. Es ihre Aufgabe die Umgebung zu erkunden. Ihr maximaler Flugradius liegt zwischen 3 und 5 km um den Bienenstock. Weitere Erkundungsflüge lohnen sich nicht. Bei längeren Flugstrecken würden Sammlerinnen mehr Zucker verbrauchen, als sie an Nektar sammeln und transportieren könnten.
Neue Trachtquellen
Ob sie wissen, was ihr Volk aktuell braucht, kann man nicht sagen. Im Frühjahr finden sie Wasserstellen, wenn das Volk Wasser braucht. Spurbienen erschließen Pollenquellen, wenn ein erhöhter Bedarf an Eiweiß besteht. Nektar und Honigtau werden immer gesammelt. Ein Überschuss wird als Honigvorrat für den kommenden Winter eingelagert.
Die Trachtquelle wird von den Spurbienen mit Duftstoffen markiert. Umgekehrt bringen die Spurbienen im Pelz den Duft der besuchten Blüten mit. In ihrer Honigblase bringen sie die Tracht mit und verfüttern sie an die Sammelbienen: eine Kostprobe. Auf der Wabe wird zusätzlich der Schwänzeltanz aufgeführt und damit Entfernung und Richtung der Trachtquelle kommuniziert.
Wohnungsmakler - Spurbienen und Schwarm
Eine ganz spezielle und entscheidende Aufgabe kommt den Spurbienen beim Schwärmen zu. Sie suchen geeignete Behausungen und führen den Schwarm zur neuen Unterkunft.
Es ist erstaunlich: Der Schwarm hängt als Traube vorübergehend an einem Ast. Die Spurbienen suchen im weiten Umfeld und fliegen trotzdem nicht zum früheren Stock zurück, sondern finden zum Schwarm zurück. Die Spurbienen haben ein erstaunliches Ortsgedächtnis und Orientierungssinne. Beides muss sich in kürzester Zeit an die neue Situation anpassen.
Die Spurbienen finden meist mehrere geeignete Höhlen und werben für ihren Fund durch Schwänzeltänze. Gleichzeitig können Dutzende unterschiedlicher Tänze auf der Schwarmtraube beobachtet werden. Je geeigneter ein Fund ist, desto intensiver und länger wird getanzt.

Winterbienen
Winterbienen entstehen aus der Brut im Herbst. Ihre Aufgabe ist es, die Königin in der Wintertraube sicher über den Winter zu bringen und im nächsten Frühjahr die neue Brut aufzuziehen.
Genetisch und physiologisch unterscheiden sich Winterbienen nicht von Sommerbienen. Der Unterschied ist nur der Zeitpunkt des Schlupfes und der Status des Volkes zu dieser Zeit. Das Volk hat sich auf den Winter vorbereitet. Tracht wird nicht mehr eingetragen und das Brutgeschäft kommt zum Erliegen.
Die Winterbienen werden nicht so gefordert wie eine Biene zur Trachtzeit. Die Bienen sind wohl genährt, was an einem großen Fettkörper zu erkennen ist. Es gibt eine lange Zeit, in der es ihre einzige Aufgabe ist, die Wintertraube zu bilden und Wärme zu produzieren. Ein kleiner Hofstaat von Ammenbienen versorgt die Königin weiter mit Futter. Die typische Entwicklung einer Arbeiterin nach dem Schlüpfen von der Putzbiene bis zur Flugbiene findet nicht statt.
... der Winter ist vorbei.
Im Vorfrühling startet das neue Bienenjahr. Die Völker beginnen mit der Brut. Das Brutgeschäft beginnt erst langsam, aber es werden alle gebraucht: Putzbienen, Ammenbienen, Bau- und Wächterbienen sowie die Sammlerinnen. Die ersten Tage der neuen Brutsaison kann man noch von den Vorräten leben, aber dann müssen die Spurbienen ausfliegen und Tracht finden.
Die Flexibilität der Winterbienen ist jetzt gefragt. Sie müssen jetzt alle Aufgaben übernehmen wie die Sommerbienen. Und damit beginnen sie auch zu altern wie die Sommerbienen. Ende März oder Anfang April sterben die Winterbienen. Die neue Generation von Arbeiterinnen hat ihre Aufgaben übernommen.