Wolf - Canis lupus
Im Jahr 1904 wurde der letzte frei lebende Wolf (Canis lupus lupus) in Deutschland geschossen. Nachdem die Wölfe Ende des 20. Jahrhunderts unter internationalen Schutz gestellt wurden, erholten sich die Bestände. Mittlerweile gilt der Wolf in Europa nicht mehr als gefährdet. Seit dem Jahr 2000 werden nachweislich auch in Deutschland wieder Wolfswelpen geboren. Aktuell wächst der Bestand hier mit jährlich knapp über 30 Prozent. Die zunehmende Ausbreitung der Wölfe stellt so manche Tradition in unserer Kulturlandschaft auf den Kopf.
Sehvermögen
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Neben dem Gehör des Wolfes sind auch seine Augen hervorragend: Er kann auch in der Nacht ausgezeichnet sehen und hat einen Blickwinkel von 250 Grad. Menschen haben dagegen einen Blickwinkel von 180 Grad.
Geruchssinn
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Der Wolf kann hervorragend riechen: Seine Artgenossen und Beutetiere riecht er auf bis zu zwei Kilometern Entfernung.
Hörvermögen
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Trotz seiner vergleichsweise kleinen Ohren, die innen dicht behaart sind, kann der Wolf hervorragend hören. Er nimmt Töne bis zu 40 Kilohertz wahr und erkennt so andere Wölfe auch in mehreren Kilometern Entfernung. Zum Vergleich: Der Mensch hört gerade mal die Hälfte – nämlich nur Töne bis zu 20 Kilohertz.
Feinde
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Der ausgewachsene Wolf hat in Deutschland keine natürlichen Feinde und steht am Ende der Nahrungskette.
Körperbau
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Im Unterschied zum Schäferhund, mit dem er manchmal verwechselt wird, hat der Wolf eine gerade Rückenlinie und lässt den Schwanz (die Rute) beim Laufen hängen. Die dreieckigen, oben abgerundeten Ohren sind kleiner. Im Trab setzt der Wolf die Hinterpfoten genau in die Abdrücke der Vorderpfoten, sodass die Spur eine gerade Linie ergibt.
Lebensweise ​
Wölfe sind soziale Tiere mit starken Bindungen. Sie leben in einer Art Familienverband, dem Rudel. Der Mythos vom Alphatier – also einem Tier, das in der Rangordnung eines Rudels ganz oben an der Spitze steht – existiert unter natürlichen Bedingungen in Europa jedoch nicht. Frei lebende Rudel bestehen aus einem Elternpaar und dessen Nachwuchs. Jedes Wolfsrudel lebt in seinem eigenen Territorium. Die Größe des Territoriums umfasst rund 150 bis 200 Quadratkilometer und wird durch das Angebot von Beutetieren bestimmt, die in ihm vorkommen. Denn die Ernährung des Rudels muss langfristig gesichert sein. Außerdem muss das Gebiet den Tieren genügend Rückzugsmöglichkeiten bieten. Wölfe sind in der Regel scheu: Sie ziehen sich zurück, sobald sie einen Menschen wittern. Bei starker Beunruhigung durch den Menschen ist der Wolf überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Er passt sich dem Verhalten seiner Beutetiere an.
Aufzucht ist Familiensache
Wölfe pflanzen sich einmal im Jahr fort, wobei sich nur die beiden Elterntiere des Rudels paaren. Sie ziehen sich dafür ein paar Tage vom übrigen Rudel zurück. Die Paarungszeit oder auch Ranzzeit ist von Januar bis März. Nach 61 bis 64 Tagen bringt die Wölfin 1 bis 11 blinde und taube Welpen in einer Höhle zur Welt. Nach etwa 20 Tagen öffnen die kleinen Wolfs-Welpen ihre Augen und nach circa 4 Wochen halten sie sich auch vor der Höhle auf. Nachdem die Welpen von der Mutter entwöhnt wurden (in der Regel nach 7 bis 9 Wochen der Fall), beteiligt sich das ganze Rudel an der Aufzucht der Welpen. Andere Wölfe würgen Futter hervor oder bleiben als Babysitter beim Nachwuchs, während das Rudel samt Wolfsmutter auf Jagd geht. Nach 10 Monaten sind die Wölfe ausgewachsen und nach 22 Monaten geschlechtsreif.
Wolf ist ein Rudeltier
Ein Wolfsrudel besteht aus den Elterntieren - die meist ein Leben lang miteinander verbunden bleiben - und dem aktuellen Wurf Welpen sowie den Jungtieren aus dem Vorjahr. Diese Jungtiere verlassen meist mit Eintritt der Geschlechtsreife nach 1 bis 2 Jahren das Rudel, um eine eigene Familie zu gründen. Wenn Wölfe heulen markieren sie ihr Territorium und nehmen Kontakt zu Artgenossen auf. Innerhalb seines Territoriums legt ein Wolf täglich weite Strecken bis zu 20 Kilometer zurück. Junge Wölfe, die vom Rudel abwandern, um ein eigenes Rudel zu gründen, schaffen sogar bis zu 80 Kilometer am Tag. Dabei läuft der Wolf als Ausdauerläufer durchschnittlich 10 bis 12 Stundenkilometer im Trab. Bei kurzen Sprints schafft er sogar Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 50 km/h.
Jagd im Energiesparmodus
Ein erwachsener Wolf benötigt täglich etwa 2 bis 3 Kilogramm Fleisch, um seinen Energiebedarf zu decken. Wenn er dazu gezwungen ist, kann er aber durchaus bis zu zwei Wochen lang hungern! Umgekehrt ist es ihm auch möglich, bis zu 11 Kilogramm Fleisch auf einmal zu verschlingen. Kleinere Tiere, wie etwa. Frischlinge, Hasen oder Rehe, frisst er ganz. Von größeren Tieren lässt er häufig vieles übrig, so dass andere Tiere von seiner Beute profitieren können. Der Wolf teilt sich seine Kräfte ein und jagt mit möglichst geringem Energieaufwand nur die am leichtesten zu erreichende Beute. Dies sind junge, vor allem aber alte, verletzte und kranke Tiere. Entzieht man dem Wolf die natürliche Nahrungsgrundlage durch das Umgestalten seines Lebensraums ernährt er sich von den Abfällen des Menschen – oder aber greift dessen Nutztiere an.
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Wenn Wölfe ein Beutetier entdeckt haben, schleichen sie sich möglichst nah heran. Erst wenn sie sich auf wenige Meter genähert haben, rennen sie los, um zu jagen. Besonders ausdauernde Sprinter sind Wölfe aber nicht. Eine lange Verfolgungsjagd würde viel zu viel Energie kosten. Deshalb versuchen sie, die Beute nach wenigen schnellen Metern zu erwischen. Gelingt das nicht, lassen die Wölfe von dem flüchtenden Tier ab. Dann müssen sie später einen neuen Versuch wagen. Manchmal können einige Tage vergehen, bis ein Wolfsrudel erfolgreich Beute gerissen hat und sich satt fressen kann.
"sie haben die Aufgabe übertragen bekommen für eine genetische Fitness in den Beutetieren zu sorgen."
Wenn Wölfe anwesend sind:
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Der Wildbestand wird natürlich reguliert, die Population wird kleiner und verteilt sich besser
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Der Wildbestand wird gesünder und vitaler
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Die Vegetation kann sich erholen und bietet genügend Nahrung für viele Pflanzenfresser
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Die Biodiversität vergrössert sich
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Langfristiges ökologisches Gleichgewicht
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Wie jagt ein Wolf der noch kein Rudel hat?
Wenn ein Jungwolf sein Rudel verlassen hat, muss er eine Weile alleine klar kommen. Dann reißt er meist schwächere Tiere, die er auch alleine erlegen kann. Rehe gehören dann zu seiner häufigsten Beute.
Übrigens jagen auch die Wölfe aus einem Rudel manchmal alleine, wenn sie dadurch mehr Erfolg haben. Die erlegte Beute wird aber mit dem Rudel geteilt.
Was Wölfe fressen, hängt ganz davon ab, welche Beutetiere in ihrem Revier leben. Die Wölfe in Deutschland fressen vor allem Rehe, junge Rothirsche und Wildschweine. Manchmal stehen auch Hasen oder Mäuse auf dem Speiseplan. Wölfe in der Nähe von Gewässern fressen auch Biber, Wölfe im Gebirge mögen Murmeltiere, Wölfe in Kanada jagen Karibus und fressen sogar Lachs. Insgesamt braucht ein Wolf zwischen zwei und fünf Kilo Fleisch am Tag. Wenn Wölfe bei der Jagd kein Glück haben, können sie aber auch mehrere Tage ohne Nahrung auskommen.
Wenn sie können, jagen Wölfe am liebsten Beute, die möglichst leicht zu erwischen ist.
Was fressen unsere Wölfe in Masse gesehen? Das Senckenberg-Forschungsinstitut in Görlitz hat 10 Jahre lang 2.000 Mageninhalte von Wölfen analysiert (hier wurde jeder verunfallte/tote Wolf eingeliefert) und lieferte uns wissenschaftliche Daten.
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Rehe 52,2%
Rothirsch 24,7%
Wildschweinen 16,3%.
Hasen 3,4%
Damhirsch 1,5%
Mufflon, Ratten, Waschbär 1.3%
Weidetiere ca. 1.6%
Großmütter 0.0%
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Ein Adult-Wolf braucht max. 3 Kg Fleisch/Tag. Die Jungwölfe und Welpen setzen wir zur Vereinfachung nachfolgender Rechnung im Bedarf hoch, also auch hoch auf 3 kg Tagesbedarf. Das sind dann derzeit 4.200 kg Fleischbedarf täglich. Bis hierhin sind es wissenschaftliche Daten/Fakten, also Messungen.
Nun der Versuch diese Zahlen annähernd in die Anzahl erlegter Wildtiere umzurechnen. Ausgehend vom Durchschnittsgewicht der jeweiligen Wildtiere. So wären das pro Jahr derzeit maximal ca. 39.000 Rehe, ca. 3.000 Rotwild, ca. 3.500 Wildschweine, ca.16.000 Hasen, ca. 450 Damwild.
Fressen Wölfe nur Schafe, Ziegen und Kühe?
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Wölfe sind Fleischfresser und das Töten von Wild- und Nutztieren ist keine Form der Aggression, sondern Nahrungserwerb.
Trotzdem sind Wölfe Prädatoren.
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Sie töten Tiere, die sie leicht überwältigen können.
Kleine Nutztiere wie Schafe und Ziegen sind – verglichen mit wilden Huftieren - eine sehr einfache Beute, sofern sie nicht durch Zäune/Herdenschutzhunde geschützt sind.
Bei vielen Nutztierrassen ist das Fluchtverhalten darüber hinaus durch die Domestikation abgemildert. Deshalb kommt es bei Übergriffen auf Schaf- und Ziegenherden häufig zu Mehrfachtötungen.