Amsel - Turdus Merula
Beschreibung:
Die Amsel ist einer unserer bekanntesten Vögel. Das typische Konzert gehört zum lauen Sommerabend einfach dazu, wie auch ihr Warnruf, wenn sich eine Katze anschleicht. Nachdem sie ihre Scheu vorm Menschen überwunden hat, ist die Amsel heute aus unseren Gärten, Parks und Städten nicht mehr wegzudenken.
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Das Männchen ist unverkennbar schwarz gefärbt, mit gelbem Schnabel und Augenring. Das Weibchen und auch Jungvögel sind unauffälliger unterwegs und tragen ein schlichtes braunes Federkleid. Die Kehle ist etwas heller und braun gestrichelt.
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Die an ihrer Größe und charakteristischen Färbung unverkennbare Amsel gehört zu den häufigsten europäischen Brutvogelarten. Schätzungsweise zwischen 40 und 80 Millionen Vogelpärchen ziehen vorzugsweise in der Nähe menschlicher Siedlungen ihre Jungen auf.
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Amseln erkennen Sie auch durch ihren charakteristischen, melodischen Gesang. Dieser klingt flötend und wird oft von erhöhter Warte aus vorgetragen. Bei Gefahr (etwa, wenn sich jemand dem Nest nähert) ertönt ein lautes Schimpfen.
Vermehrung und Aufzucht:
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Amseln beginnen schon sehr früh im Jahr zu brüten: Ab Ende Februar legt das Weibchen bis zu sechs oft bläuliche, manchmal auch bräunliche Eier in das zuvor innerhalb weniger Tage aus feuchter Erde, Grashalmen, Zweigen und anderen Materialien gebaute Nest. Das Amselweibchen legt pro Tag ein Ei, aus denen nach rund zwei Wochen Brutzeit der Reihe nach die Küken schlüpfen.
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es brütet nur das Amselweibchen
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die geschlüpften Küken bleiben etwa zwei Wochen im Nest
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anschließend verlassen sie es, bleiben aber noch in der Nähe und werden gefüttert
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diese Zeit dauert noch rund drei Wochen
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Nestlinge werden von beiden Altvögeln gefüttert
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nach Verlassen des Nestes füttert oft nur noch das Amselmännchen
Haben die Jungvögel das Nest verlassen, beginnt das Amselweibchen häufig schon mit der nächsten Brut – die Vögel ziehen pro Jahr bis August zwischen zwei und fünf, manchmal sogar sechs, Gelege groß. Dabei bleibt das Amselpärchen über diese eine Saison oft zusammen.
NESTLING:
HABITAT:
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Ursprünglich war die Amsel vornehmlich in dichten Wäldern zu Hause. Vor rund 150 Jahren begannen die Singvögel jedoch, in Gärten und andere menschliche Lebensräume vorzudringen.
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Heute sind sie vornehmlich in größeren Siedlungen und großen Städten zu finden – das Nahrungsangebot ist besser, zudem sind die Vögel besser vor Fressfeinden geschützt. In Büschen und Bäumen, ja sogar auf Balkonen finden Amseln geeignete Nistplätze, kurzgrasige Rasenflächen bieten zudem günstige Bedingungen zur Nahrungssuche.
VERBREITUNG:
Das Brutgebiet in Europa weist außer dem hohen Norden und dem äußersten Südosten keine größeren Verbreitungslücken auf. Darüber hinaus kommt die Amsel in Teilen Nordafrikas und Asiens vor. In Australien und Neuseeland wurde die Amsel eingebürgert. In Mitteleuropa verlässt ein Teil der Vögel im Winter das Brutgebiet und zieht nach Südeuropa oder Nordafrika.
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ÖKOLOGISCHE INTERAKTION MIT ANDEREN ARTEN:
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Amseln waren mit ihren Lautäußerungen und dem typische Tixen vor Fressfeinden. Dabei gilt das Tixen „tix-tix-tix“ meist den Boden- und ein durchdringende, abfallender „ssiih“-Laut den Luftfeinden.
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FRESSFEINDE:
RUF / GESANG / ZEICHEN DER ANWESENHEIT:
Der Balzgesang des Männchens ist volltönend, sehr melodisch und abwechslungsreich. Klare sprunghafte Flötentöne wechseln sich ab mit kurzem Zwitschern und kleinen Trillern. Bei Gefahr warnt die Amsel laut mit einem metallischen „pli-pli-pli-pli-pli“
Ruf Amsel:
Die Anwesenheit einer Amsel merkt man sehr schnell. Sie ist mit ihrem Gesang eine der Ersten, welche meist schon vor der Morgendämmerung anfängt ihr Lied anzustimmen und eine der Letzten die mit ihrem Lied die Nacht einläutet.
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Finden tut man sie ganz einfach, Ausschau nach dem höchsten Baum, mit der besten Aussicht halten und schon erblickt man die Amsel wie sie weithin hörbar ihr hohes, melodisches Liedchen trillert.
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In der Brutsaison geben Amseln während der Morgendämmerung für 20 bis 30 Minuten eine nahezu ununterbrochene Folge solcher Strophen von sich, wobei die Pausen zwischen den Strophen im Mittel etwa drei Sekunden lang sind. Beim abendlichen Gesang sind die Pausen etwas länger.
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NISTPLATZWAHL:
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Amseln sind Freibrüter und nisten vorwiegend in Bäumen und Sträuchern, aber auch am Boden. Die Rolle des Männchens bei der Nistplatzwahl ist umstritten.
WISSENSWERTES:
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Ihren Hass auf andere Männchen in ihrem Revier lassen Amselherren übrigens auch gerne mal an gelben und orangenen Krokussen aus. Die Farbe erinnert sie wohl an die Schnabelfarbe ihrer Kontrahenten und dann sehen sie rot.
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Auch die Balz wirkt aus der Zeit gefallen. Dabei stolziert das Männchen im Imponierschritt vor dem Weibchen auf und ab. Er ist dabei hoch aufgerichtet, streckt den Hals lang und plustert sein Brust- und Bauchgefieder auf. Das Weibchen sitzt währenddessen mehr oder weniger interessiert daneben und nimmt die Vorstellung ab.
NAHRUNG:
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Leibspeise: Haferflocken, Erdnüsse und andere Sämerein.
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Weitere Nahrung:
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Lebendfutter
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weiche Kerne
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Obst (Äpfel und Birnen)
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Beeren
Beeren:
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Sanddorn
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Schneebeere
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Vogelbeeren
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Weißdorn
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Zwergmispel
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Holunder (frisch)
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Wacholder (frisch)
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Himbeeren (frisch)
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Erdbeeren (frisch)
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Johannisbeeren (frisch)
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Haferflocken fressen Amseln ebenfalls. Um die Vögel zum Fressen der Flocken zu bewegen, müssen diese vorbereitet werden. Dafür müssen die Flocken in Sonnenblumenöl einweichen lassen. Unbedingt abwarten, bis das gesamte Öl aufgesaugt wurde, sonst verkleben die Federn der Vögel.
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Samen:
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Hanfsamen
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Weizenkleie
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NUTZEN AMSEL IM GARTEN:
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Sie fressen allerlei Schädlinge und teilweise auch Unkrautsamen. Amseln ernähren sich vorwiegend von Würmern und Insekten. Besonders hilfreich im Garten sind sie, weil sie auch schädliche Käfer wie Rüsselkäfer, Engerlinge, Schnecken, Ameisen und mitunter auch Blattläuse und Zecken fressen.
UNTERARTEN:
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Die Amsel gehört zu der Ordnung der Sperlingsvögel und dort zur Unterordnung der Singvögel. Sie ist eine Vogelart der Drosselfamilie und gehört zur Gattung der echten Drosseln.