Streuobsterlebnispfad Sulzfeld
Streuobsterlebnispfad :
Durch meine Ausbildung zum Natur- und Wildnispädagogen bin ich seit Anfang des Jahres sehr viel in der der Natur in und um Sulzfeld unterwegs.
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So entdecke ich immer wieder neue Biotope und deren Tier- und Pflanzenwelt.
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Am Ortsende Richtung Ochsenburg liegt der Streuobsterlebnispfad, welchen ich momentan täglich in den frühen Morgenstunden besuche. Jetzt Anfang Mai genieße ich es, wenn die Sonne ihre Strahlen auf die in ihrer Blütenpracht stehenden Obstbäume entlang des Pfads strahlen lässt.
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Zu Beginn des Weges liegt ein riesiges Feld mit Apfelbeeren (Aronia) aus der Gattung der Rosengewächse. So weit das Auge reicht reihen sich die in ihrer Blüte stehenden Aroniapflanzen auf. Zwischen den einzelnen Reihen blüht der Löwenzahn und setzt so einen tollen farblichen Akzent.
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Aronia in ihrer Blüte (Anfang Mai)
Aroniafelder (Anfang Mai)
Bewohner der Streuobstwiesen:
Doch wem bietet die Landschaft rund um den Streuobstpfad eine Heimat?
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Würde ich versuchen alle aufzuzählen, könnte dies durchaus den Speicherplatz meiner Seite sprengen. Darum werde ich versuchen Stück für Stück mehr ihrer Bewohner auf meiner Seite vorzustellen.
Turmfalke - Foto: Matthias Entelmann/www.naturgucker.de
Anfangen möchte ich gerne mit einer Falkenart, welche in Mitteleuropa nach dem Mäusebussard einer der häufigsten gefiederten Beutegreifer ist, der Turmfalke.
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Gleich zu Beginn des Streuobstpfads sieht man ein Pärchen Turmfalken in iher typischen Art zu jagen, dem sogenannten Rüttelflug.
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Dass heißt, schwebend in der Luft, die Beute in Form von Kleinsäugern wie der Feld-, Spitz- oder Wühlmaus erspähend und
auf ihre Beute nach unten schießen und zupacken.
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Der Turmfalke ist ein sogennanter Bisstöter. Sie benutzen ihre Fänge und Krallen in erster Linie zum Festhalten der Beute, die daraufhin durch einen Biss in die Halswirbelsäule oder, bei kleineren Beutetieren, in den Schädel getötet wird.
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Lediglich der Wanderfalke tötet seine Beute durch die Wucht seines Schlages, da er mit bis zu 360 km/h auf seine Beute herabstürzt.
Ein weiterer Jäger der Lüfte zieht hoch oben über den Streuobst- wiesen seine Kreise. Der Rotmilan. Um die Thermik auszunutzen fliegt dieser in Höhen bis zu 1.000 m was es für das menschliche Auge (und meine Kamera) schwer macht, ihn ausfinden zu machen.
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Anfang dieser Woche habe ich zwei dieser beeindruckenden Greifvögel dabei beobachtet, wie sie ihre Kreise immer höher und höher zogen, bis sie in den Wolken über mir verschwanden.
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Sie zu fotografieren gelang mit bisher nur in einer Greifvogelwarte
Erkennen könnt ihr ihn über euch, an dem charakteristischen tief gegabelten Schwanz und seiner rostfarbenen Grundfarbe .
​Mäusebussard - Foto: Frank Derer
Als Kleinsäuger lebt man auf den Streuobstwiesen nicht unbedingt ungefährlich, da der dritte im Bunde ein Vogel aus der Familie der Habichtartigen ist, der Mäusebussard.
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Der Name Bussard stammt aus dem Mittelhochdeutschen, in dem „Buse“ Katze und „Aar“ Adler bedeutet. „Mit ‚Katzenadler’ sind die Mäusebussarde sehr gut umschrieben, den weithin hörbar sind seine Katzenähnlichen "Hiää-Rufe", welche wirklich sehr stark an das Miauen einer Katze erinnern.
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Ihr könnt ihn deshalb sehr oft über den Wiesen oberhalb der Klangorgel schreien hören und seht ihn dann auch meistens schon kreisen.
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Der Mäusebussard ernährt sich, seinem Namen entsprechend, hauptsächlich von Mäusen und anderen kleinen Nagetieren. Jedoch können auch Insekten und Frösche, sowie verletzte oder geschwächte Hasen, Kaninchen und Vögel dem Greifvogel zum Opfer fallen. Regenwürmer ergänzen seinen Speiseplan.
Einen weiteren gefiederter Bewohner der Streuobstwiesen sieht man schon früh morgens in den Sanddornfeldern an der Abzweigung zur Klangorgel. Die Blaumeise. Sie ist ein wunderschöner Vogel mit ihrer einzigartigen Kombination aus gelb und blau. Ihre leuchtend gelbe Brust ist weithin sichtbar. Auch unüberhörbar ist der Gesang der Blaumeisen, der sehr abwechslungsreich ist und meist beginnt mit einem hohen „tii-tii“ und endet mit einem hübschen Triller.
Blaumeisen fressen gerne kleine Insekten, Larven, Spinnen und Sämereien. Im Winter passen sich die Blaumeisen an und werden zu Körnerfressern. Dann fressen sie Nüsse, Sonnenblumenkerne und Meisenknödel, aber auch Äpfel und Beeren.
Dieser Geselle hier, ist ebenfalls unüberhörbar, da er sich zum einen immer die höchsten Baumwipfel sucht um seine Melodien zum Besten zu geben und zum anderen weil es fast keinen Singvogel gibt, der so voller Herzblut und Leidenschaft seine Melodien von sich gibt.
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Der charakteristische flötende Gesang stammt von den Männchen. Er beginnt oft vor der Morgendämmerung. Am Abend findet ein weiteres Konzert mit Reviergesängen statt.
Typisch sind auch Warnrufe wie „tix tix tix“ oder „siih“. Männchen beherrschen mehr als 30 Motive, haben aber einige Lieblingsmelodien.
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Der Grundgesang ist angeboren. Aber in jeder Brutsaison kommen neue, von Artgenossen gelernte Motive dazu.
Bevor es mit den tierischen Bewohnern der Streuobstwiesen weitergeht, eine Apfel- und eine Kirschblüte die früh morgens die ersten Sonnenstrahlen einfangen.