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Igel - Erinaceus europaeus

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Igel leben als Einzelgänger und sind überwiegend in der Nacht aktiv. Ihr Speiseplan ist vielfältig und reicht von Insekten, Regenwürmern, Spinnen und Schnecken bis hin zu Fröschen und Mäusen.

IGEL-STECKBRIEF

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ALTER: bis zu 7 Jahre

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GEWICHT: 350 g - 1.500 g

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GRÖSSE:  20 x 30 cm

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NAHRUNG: Insekten, Kleinvögel u.Vogeleier

                       Wirbellose Kleinsäuger

FEINDE: Uhu, Dachs, Marder, Fuchs, Mensch

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Unterwegs in Parks und Gärten

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Der Braunbrustigel (Erinaceus europaeus) ist fast in ganz Deutschland verbreitet. Früher lebten Igel in abwechslungsreich gegliederten Landschaften. Da unsere Kulturlandschaft immer eintöniger wird, sind sie heute besonders in Siedlungsbereichen mit Gärten und Grünanlagen häufig. Inzwischen kommen in Städten bis zu neunmal so viele Igel vor wie auf dem Land. Igel ernähren sich von einer Vielzahl bodenlebender Wirbelloser wie Regenwürmer und von Insekten wie Ohrwürmern, Käfern oder Kellerasseln. Nach Einbruch der Dunkelheit durchstreifen sie auf der Suche nach Futter oder einem geeigneten Unterschlupf ihre Reviere und legen dabei in einer Nacht oft mehrere Kilometer zurück.

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Charakteristisch für den Igel sind seine Stacheln, mit denen er sich gegen Feinde verteidigt. Dabei handelt es sich um verhornte Haare. Ein ausgewachsener Igel besitzt im Schnitt 5.000 bis 7.000 Stacheln.

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Zum Schutz vor Fressfeinden trägt der Igel ein robustes Stachelkleid. Jeder Stachel ist mit einem eigenen Muskel ausgestattet. Durch ein komplexes Zusammenspiel dieser Muskeln sind Igel in der Lage, sich in Gefahrensituationen zu einer Kugel einzurollen. Dadurch sind sie nahezu unangreifbar. Die Stacheln sind an der Basis verdickt und leicht gekrümmt. So können sie einen Aufprall abfedern, und der Igel wird bei einem Sturz nicht von seinen eigenen Stacheln verletzt. Igel lassen sich zuweilen sogar mit Absicht einen kleinen Hang hinunterrollen. Die einzelnen Stacheln haben einen Farbverlauf von braun über weiß bis hin zu fast schwarz. Damit ist der Igel im dichten Laub und auf dem Boden gut getarnt. Ihre Stacheln besitzen Igel schon bei der Geburt, da sind sie jedoch noch weich.

Lebensweise:

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Igel sind vorwiegend nachtaktiv. Sie sind Einzelgänger und haben feste Territorien, die sich überlagern können. In der Regel zeigen sie aber kein Territorialverhalten, sondern gehen Artgenossen aus dem Weg. Die Stachelträger ernähren sich von bodenlebenden Wirbellosen und verschlafen den Tag in selbst gebauten Nestern, in denen sie auch Winterschlaf halten. Früher waren Igel in einer Reihe von reich strukturierten Lebensräumen häufig. Heute sind sie vorwiegend in Siedlungsgebieten zu finden.

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Was fressen Igel?

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Igel haben ein breites Nahrungsspektrum. Sie fressen Insekten, wie Laufkäfer, Nacht- oder Tagfalter, Wirbellose wie Regenwürmer und gelegentlich Schnecken. Auch Spinnen, Vogeleier und kleine Säugetiere stehen auf ihrem Speiseplan. Fallobst fressen sie höchstens nebenbei, denn sie haben es auf die Würmer und Maden darin abgesehen. Igel sind gern auf extensiv bewirtschafteten Wiesen unterwegs, die sie gut durchstreifen können und auf denen sie genügend Nahrung finden. Auch in Totholz stöbern sie Kleintiere auf. Bis Mitte November sind die Stachelträger auf Futtersuche, dann gehen sie in den Winterschlaf.

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Vom Land in die Stadt

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Igel brauchen kleinteilige Strukturen wie Gebüsche und Gehölze, in denen sie ausreichend Futter und Versteckmöglichkeiten finden. Früher war eine kleinräumige und abwechslungsreiche Kulturlandschaft der ideale Lebensraum für die Tiere. Doch Hecken, Gehölze und artenreiche Magerwiesen – und damit auch die Lebensgrundlage des Igels – sind im Zuge der Intensivierung der Landwirtschaft verschwunden. Im Siedlungsbereich sind Igel dagegen noch recht häufig. Hier finden sie in naturnahen Gärten und Parks noch die Strukturvielfalt, die sie brauchen. In der Stadt sind die Reviere von Igeln dadurch kleiner als die von Igeln auf dem Land. Urbane Igel bauen ihre Nester oft in direkter Nähe des Menschen, zum Beispiel in Gebüschen an Hauswänden oder unter Abdeckungen. Meist bemerken wir Menschen sie gar nicht.

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Igel im Winter

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Igel halten zwischen November und März Winterschlaf. In der kalten Jahreszeit finden sie zu wenig Nahrung, deshalb fressen sie sich im Herbst ein Fettpolster an. Ihr Winternest legen Igel gern in Gebüschen oder Hohlräumen unter Altholzstapeln an. Sie nutzen aber auch ungewöhnliche Orte wie umgedrehte Grillschalen. Auch die von Menschen aufgestellten Igelhäuser nehmen sie an. Ihr Nest kleiden die Winterschläfer mit Laub aus, das sie in der Umgebung aufsammeln und im Bau verdichten, indem sie sich mit ihrem Stachelkleid hin und her rollen. Während des Winterschlafs fahren Igel ihren Stoffwechsel auf ein Minimum herunter: Herztätigkeit, Atmung und Körpertemperatur werden drastisch reduziert. In ihrem Versteck darf es nicht zu feucht und nicht zu kalt werden – aber auch nicht zu warm, sonst wachen sie auf und verbrauchen sehr viel Energie.

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Igel füttern: Wenn, dann richtig!

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Wenn im Herbst das Nahrungsangebot für Igel knapper wird, kann auch eine Futterstelle helfen. Dafür eignet sich Katzen- oder Hundedosenfutter, ungewürztes Rührei, gekochtes Geflügelfleisch oder durchgegartes Hackfleisch. Auf den Speiseplan der Stacheltiere gehören auf keinen Fall Essensreste, Süßes oder Gewürztes. Igeltrockenfutter darf nur in geringen Mengen unter das weitere Futter gemischt werden. Dafür sollte ein Futter gewählt werden, welches wenig Getreide, Nüsse und Obst enthält. Das Katzen- und Hundefutter sollte ebenfalls möglichst zucker- und getreidefrei sein.

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Igel - Geräusche:

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Igel sind sehr geräuschvolle Tiere. Man hört sie durchs Unterholz rascheln, wo sie auf Nahrungssuche sind. Wenn Sie etwas zu fressen gefunden haben, schmatzen sie laut und knacken manchmal Schneckenhäuser und Insektenpanzer. Am lautesten sind sie jedoch, wenn sie auf Artgenossen treffen und in Streit oder Paarungslaune geraten. Dann geben sie ein Keckern von sich und können sogar fauchen und kreischen.

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Igel dürfen nicht ohne weiteres der Natur entnommen werden.

Wanderer statt Waisenkind:

 

Wanderer statt Waisenkind - begegnet Ihnen im Park oder im Garten ein Igelkind, lassen sie es weiterziehen.

 

Nicht immer benötigen junge Igel Hilfe.

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Im September werden Gärten und Stadtparks zur Kinderstube für Wildtiere. Die Igeljungen sind jetzt geboren. Ihre Stacheln sind noch weich, aber ihr Geruchssinn ist bereits gut ausgeprägt. Nach Ende einer sechswöchigen Säugezeit gehen die jungen Braunbrustigel ohne ihre Mutter auf Entdeckungsreise. Igel lieben die Großstadt: Hier können sie nach Herzenslust in Kompost- und Laubhaufen nach Regenwürmern, Maden, Käfern und Kellerasseln wühlen und weggeworfene Nahrungsreste neben Mülleimern verspeisen. „Ist ein Igelkind zu übermütig, verliert es bei solchen Verlockungen schon mal den Überblick und findet den Weg zum Nest nicht mehr zurück. Mit leisen Pieplauten ruft es dann nach seiner Mutter“, sagt Moritz Franz-Gerstein, Natur- und Artenschützer der Deutschen Wildtier Stiftung.

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Die alleinerziehende Igelin hört die Hilferufe. Sie eilt schnaufend herbei und sammelt ihren verloren gegangenen Wanderer wieder ein. Manchmal sitzt ein verirrtes Igelkind auch tagsüber auf dem Rasen. „Da kann man durchaus stutzig werden. Denn Igel sind fast immer dämmerungs- und nachtaktiv. Doch in der Regel ist auch dieser Tagesgast kein Waisenkind.

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Viele der aufgefundenen Igel brauchen unsere Hilfe nicht. Wer einen Igel sieht und sich Sorgen macht, sollte zunächst sicherstellen, ob ihm wirklich etwas fehlt. "Nur wenn das der Fall ist, darf das Tier aus der Natur entnommen werden. Verwaiste Igelsäuglinge erkennen Sie daran, dass die Mutter auch nach mehreren Stunden nicht auftaucht.

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Kranke Igel sind häufig unsicher auf den Beinen, wirken teilweise apathisch, rollen sich bei Gefahr oft nicht mehr ein, bleiben an einem Fleck sitzen. Parasiten, Verletzungen, Viren oder Fieber können die Ursache für dieses Verhalten sein. „Keinesfalls sollten Sie einem Igel Milch geben“.

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Wer einen hilfebedürftigen Igel findet, sollte einen Tierarzt oder eine Igelstation aufsuchen. „Hier erfolgt die Erstversorgung, und der Finder kann wichtige Informationen zur richtigen Pflege und Handhabung bekommen.“

Igel richtig füttern:

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